Durchgeführt wurde die Studie im Rahmen eines Forschungsprojektes, das sich speziell mit der Verständlichkeit von Parteien und Politikern beschäftigt. Dazu durchforstete Kercher mit seinen Kollegen die Internet-Auftritte aller 14 Bundesministerien und des Bundeskanzleramts und suchte kurze, aber unverständliche Texte aus. Mit einer spezieller Analyse-Software identifizierten die Forscher die schlimmsten sprachlichen Untiefen, um dann die Texte zu optimieren.
Der Versuch selbst war im Ansatz sehr simpel: Im Praxistext baten die Forscher insgesamt 227 Teilnehmer vor den PC, um (in getrennten Gruppen) Original und Optimierung von vier der 16 untersuchten Texte zu lesen. Nach jeder Lektüre stellten sie den Teilnehmern Verständnisfragen. Sowohl die subjektive Einschätzung der Probe-Leser als auch das objektive Verständnis wurden abgefragt. Daraus errechneten die Kommunikationsexperten einen Verständnisindex. Der Werte-Vergleich von Original und Optimierung ergab den Verständnis-Zuwachs für den verbesserten Text.
Verständlichere Texte für alle
Um 16 – 49% sei das Verständnis dabei gegenüber dem Originaltext gesteigert worden, so Kerchers abschließende Auswertung. Besonders deutlich sei der Effekt beim zitierten Text des Bundesarbeitsministeriums zur Rentenkürzung. Auch die subjektive Verständlichkeitsbewertung konnte bei diesem unverständlichen Pamphlet um mehr als die Hälfte gesteigert werden.
Verblüfft hat die Experten ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Verständnis-Gewinn war für alle Teilnehmer ähnlich groß. „Ob mit höherer Bildung oder ohne, mit oder ohne Interesse für Politik: Alle untersuchten Wählergruppen profitierten von dem verbesserten Text“, so der Leiter der Studie. Auch dass sich die Parteiidentifikation nicht systematisch auf die Verständlichkeitsbewertung auswirkte, hätte Studienleiter Kercher nicht erwartet:
„Selbst wer sich stark mit einer der Regierungsparteien identifiziert, findet deren Texte nicht automatisch verständlicher. Im Gegenteil, die Regierungsanhänger bewerteten die Texte des Kanzleramts und der Ministerien häufig sogar als Oppositionsanhänger und Parteiungebundene.“
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Stand vom 30.10.2020
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