Linux-Migration in der bayerischen Landeshauptstadt Stadt München will die LiMux-Studie von Microsoft haben
Redakteur: Gerald Viola
Den Vorwurf der Geldverschwendung will die Stadt München nicht auf sich sitzen lassen. Eine HP-Studie im Auftrag von Microsoft belege „angeblich, dass die Stadt durch die Umstellung auf LiMux und OpenOffice keinen zweistelligen Millionenbetrag gespart, sondern sogar draufgezahlt“ habe, sagt die Stadt, die jetzt den Vorwurf schwarz auf weiß haben will.
Münchner Stadtspitze – während einer Stadtratssitzung – will von Microsoft das Gutachten
(Foto: Michael Nagy, Presse- und Informationsamt)
Karl-Heinz Schneider, Chef des städtischen IT-Dienstleisters IT@M: „Selbstverständlich werden wir uns mit dieser Kritik gerne auseinandersetzen. Ich habe deshalb Microsoft sofort aufgefordert, uns diese Studie zur Verfügung zu stellen. Was ich bislang der Presse entnehmen konnte, wirft allerdings erhebliche Zweifel an der Aussagekraft der Studie auf.“
So lasse die Studie die Lizenzkosten, die beim Einsatz von Microsoft-Produkten angefallen wären, von vorneherein unberücksichtigt. Schneider:„Damit lässt die Studie den Löwenanteil der Einsparung in Höhe von fast sieben Millionen Euro einfach unter den Tisch fallen.“
Auch die Behauptung, beim Verbleib auf der Windows-Schiene wären überhaupt keine neuen Versionen erforderlich gewesen, treffe nicht zu.
Schneider: „Ein wesentlicher Auslöser für die Entscheidung, die Betriebssystem-Architektur auf den Prüfstand zu stellen, war ja gerade die Ankündigung von Microsoft, den Support für das damals als Standard bei der Stadt eingesetzte Windows-NT-Betriebssystem einzustellen. Eine Migration auf ein neues Betriebssystem war also unvermeidlich.“
Unzutreffend sei auch die Behauptung, die Stadt hätte die Kosten einer aktuellen Windows-7- mit einer zehn Jahre alten Linux-Version verglichen.
Schneider: „Selbstverständlich ist der LiMux-Client sukzessive optimiert worden. Die aktuelle Version ist mit dem ursprünglichen Client zu Projektstart nicht mehr zu vergleichen und braucht einen Vergleich mit Windows 7 nicht zu scheuen.“
Falsch sei auch die Darstellung der Studie, jeder vierte Stadt-Rechner laufe noch auf Windows-Basis, da „alle Fachverfahren nicht auf Linux migrierbar“ seien.
Schneider: „Richtig ist, dass nicht alle Fachverfahren auf Linux umgestellt werden können. Da wurde offensichtlich aus einem ,nicht alle'' ein ,alle nicht'' gemacht. Alle webbasierten Fachverfahren können ohne Umstellungsaufwand unter LiMux genutzt werden und die meisten Verfahren, die eng mit Microsoft integriert sind, können über andere Standardtechniken ebenfalls vom Linux-Client aus benutzt werden.
Auch die Zahl der verbleibenden städtischen Windows-Rechner ist zu hoch gegriffen. Statt der in der Studie behaupteten 75 Prozent haben wir bereits jetzt 13.000 der geplanten 15.000 Arbeitsplätze auf LiMux umgestellt – das sind knapp 87 Prozent.“
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Stand vom 30.10.2020
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel IT-Medien GmbH, Max-Josef-Metzger-Straße 21, 86157 Augsburg, einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.