Drei von vier Verwaltungen planen mehr Digitalisierung eGovernment in Deutschland: 17 Milliarden Euro sind nicht genug
Redakteur: Manfred Klein
Drei Milliarden Euro Miese haben Städte und Gemeinden angehäuft. Hinzu kommen Kassenkredite in Höhe von 44 Milliarden Euro zur kurzfristigen Liquiditätssicherung. Ein historischer Höchststand. Und Bund und Ländern machen Schuldenbremse und Eurokrise zu schaffen. Kann IT die Öffentliche Hand retten?
Es wird offenbar versucht: Als Ausweg aus der Misere setzt die Öffentliche Hand nun auf den verstärkten Einsatz von IT, so das Ergebnis der Studie „Branchenkompass 2012 Public Services“.
Die von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z-Institut erstellte Studie fasst die Ergebnisse so zusammen: „83 Prozent der Entscheider bei Bund, Ländern und Kommunen wollen die Effizienz bis 2014 deutlich steigern, um mit den knappen Budgets zurechtzukommen und dabei gleichzeitig die Leistungen für Bürger und Unternehmen weiter zu verbessern. Drei Viertel setzen dabei in erster Linie auf Maßnahmen zur weiteren Digitalisierung von Verwaltungsaufgaben.
„Mehr leisten, weniger brauchen“ heiße denn auch das Motto in den Verwaltungen für die kommenden drei Jahre, so die Autoren der Studie. Erreichen wollen die Verantwortlichen in der Öffentlichen Hand dies durch den weiteren Ausbau von eGovernment und anderen IT-Diensten.
So versprechen sich die Verantwortlichen bei Bund, Ländern und Kommunen von Anwendungen für den neuen Personalausweis (nPA) erhebliche Entlastungen und mehr Service für die Kunden.
Bereits 35 Prozent der Kommunen haben in entsprechende Anwendungen investiert, weitere 31 Prozent planen in den kommenden drei Jahren erste Projekte. Ausgerechnet die Bundesbehörden sind etwas zurückhaltender. Hier plant nur jede vierte befragte Verwaltung ein Investment in die Ausweisfunktion. Allerdings beabsichtigen ebensoviele bis 2014 Anwendungen für den nPA anzubieten.
Hoffnungen setzten die Verwaltungen auch auf De-Mail. Würde das doch den Einstieg in die papierlose Verwaltung bedeuten. Laut einer Studie der Hansestadt Hamburg können dadurch rund fünf Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Inzwischen wollen 50 Prozent der Entscheider in den deutschen Verwaltungen mit De-Mail medienbruchfreie Verwaltungsprozesse ermöglichen.
Weitere Einspar- und Effizienzpotenziale sollen durch Modernisierungsmaßnahmen in anderen Bereichen erschlossen werden – beispielsweise durch die Trennung von Front- und Backoffice und weitere Shared Service Center.
Die Verwaltung trimmt sich auf Effizienz, so Peter Krolle von Steria Mummert Consulting (Foto: Steria Mummert Cosnulting)
Laut Peter Krolle, Experte für Finanzen und Verwaltungssteuerung bei Steria Mummert Consulting, stehen dem Ausbau von eGovernment aber noch immer Hindernisse entgegen: „Schriftformerfordernisse, die eine persönliche Unterschrift eines Bürgers verbindlich vorschreiben, komplizieren die Verwaltungsabläufe teilweise enorm und sorgen für einen unnötig großen Aufwand bei Bürgern und Verwaltung.“ Sie sollten deshalb – sofern sinnvoll – beseitigt werden, so Krolle im Hinblick auf das geplante eGovernment-Gesetz.
Ehe die Verwaltung die Früchte ihrer Anstrengungen ernten kann, wird sie jedoch noch mehr in Informationstechnologie investieren müssen. Bisher sind es Jahr für Jahr 17 Milliarden Euro bundesweit. Wieviel der größte vertikale IT-Markt in Deutschland zulegen wird – darüber gibt es (zumindest derzeit) keine aktuellen, belastbaren Zahlen.
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Stand vom 30.10.2020
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